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Sonate Nr.1 B-Dur op.112 für Klarinette und Klavier

Die hier im Erstdruck vorliegende erste Klarinettensonate op.112 machte mir zur Erstellung des Notensatzes erhebliche Schwierigkeiten. Das diese Sonate wohl nie zur Aufführung gelangt ist, lässt sich daraus herleiten, dass C. Schumann immer für eine lesbare Abschrift gesorgt hat. Diese ist nicht existent, und es liegt nur eine Handschrift vor, die einerseits sehr klein und flüchtig geschrieben ist, und andererseits mit den Jahren sehr gelitten hat, so dass sie an vielen Stellen kaum mehr lesbar ist. Anhand der Harmonik kann man manchmal ahnen, was gemeint sein soll. An vielen Stellen aber ist der Satz nicht vollständig auskomponiert, bzw. musste ich anhand vieler Skizzen einzelne Teile rekonstruieren, die aber letztendlich vollkommen ergänzt werden konnten. Die Zusammenstellung des Scherzos erwies sich als sehr problematisch, da das Trio kein Ende besitzt und keine Überleitung zum Anfang hat. Ebenso ist für die Coda des Satzes nicht ersichtlich, wo sie am Ende des Scherzos angehängt werden soll. Dem musikalischen Zusammenhang entsprechend habe ich den Schluß des Trios ergänzt, und die Coda da angesetzt, wo es sinnvoll schien. Eine Menge falscher Noten und nicht vorhandener Vorzeichen sind stillschweigend verbessert worden. Der 1. Satz hat bis auf den Schluß keinerlei dynamische Bezeichnung. Auch diese wurde von mir dem musikalischen Verlauf entsprechend hinzugefügt.
Ich freue mich besonders, dass es mir gelungen ist, dieses traumhaft romantische Stück für die Bläserwelt zu erschließen, und ich hoffe, dass es viel auf dem Konzertpodium zu hören sein wird.


Sonate Nr.1 F-Dur op.118 b für Horn und Klavier

Camillo Schumanns erste Hornsonate entstand in den Jahren 1936/37. Das Manuskript weist neben der eigenen Handschrift große nachträglich eingezeichnete Veränderungen auf, die sich hauptsächlich auf den Klavierpart beziehen. Der Klavierpart wurde wahrscheinlich für einen nicht so versierten Pianisten erheblich erleichtert. Leider geht dadurch an vielen Stellen die beabsichtigte Wirkung des Klaviers sehr verloren, so daß ich mich entschlossen habe, den ursprünglichen Klavierpart wiederherzustellen, der sicherlich für den Pianisten hohe technische Anforderungen stellt.
Sie ist eine der wenigen Sonaten, die nur dreisätzig angelegt ist. Ihre überaus große Kantabilität und die wundervolle Thematik macht sie zu einem besonders romantischen Werk, das an musikalischem Gehalt nichts zu wünschen übrig lässt. Die Hornpartie überwiegt im ersten und zweiten Satz mit sehr lyrischen und melodischen Elementen, wobei stark rhythmisch pegrägte Passagen den ersten Satz sehr abwechslungsreich gestalten. Virtuose Momente finden wir erst im dritten Satz, der jagdartig im 6/8-Takt feurig hereinbricht, und die Sonate zu einem fulminanten Ende bringt. Die innere Verwobenheit der thematischen Gebilde zwischen Horn und Klavier macht die Sonate zu einem überaus symphonischen Gebilde und zu einem unbeschreiblichen Zeugnis höchster Kompositionskunst.

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